Stabil bin ich, freilich, freilich, danke für die Neugier. Zum Plaudern nun fehlt mir die rechte Zeit, das Tagwerk ruft. So viele Lumpen sind noch zu färben, so viel an neuen Knöpfen anzunähen. Denn das ist mein Gewerk. Knopfannäher und Lumpenfärber bin ich väterlicherseits seit einer unzähligen Generation. Die Mutter hingegen eine kaschubische Brennballmannschaft, darum wohl mein Bedarf, dass jeder vierte Knopf der Nachbarschaft um ihre Köpfe fliegt. Davor verliert sich mein Stammbaum etwas, kein Wunder, so lange siedeln wir noch nicht auf diesem Planeten. Wie war noch mal die Frage?
Weil meine Rezitation die Texte schwächer machte. Weil mir der Wohnzimmerkoller vorgaukelte, es wäre Bühne, wenn ich mich privat vor die Bildschirmkamera hock. Weil ich es jetzt weiß.
Weil ich ja den Prolog mitgestalten durfte, vom Kurzfilm derunddie, zum gleichnamigen geometrischen Gedicht vom Jandlernst, aus der Klötzchenkino-Produktion des ganz und gar wunderbaren Peter Böving, kann ich mich also vorwortlich mitgebauchpinselt fühlen. Diesmal ist es der Preis für das beste Tierexperiment. Damit ist nun sicher meine Mitarbeit gemeint..
Kaum mach ich bei einer Kunst mit, von Herrn Böving und seinem Klötzchenkino, schon preist man uns. Als specielle Mentschen. Das ist lieb, und wir freuen uns auch art-ig.
Nun hatt ich ja Grußkarten für Dich und alle. Zum Jahresende und der Krippenfolklore. Und denn gehe ich fünf Minuten vor die Tür, und der Hund (der eine, der andere nicht)… nu. Grüß ich halt so. Bis nachher.
„derunddie“ heißt sein neuer Animationsfilm. Nach dem geometrischen Gedicht von Ernst Jandl. Hei! Da hat es Freude, Geschmeidigkeit und Lyrik – also das Sex, Drugs & Rock’n Roll des Bücherwurms. Musst ich einfach dabeisein, durft ich auch. Du hörst mich im Prolog.
Den Film kannst Du an diesem Wochenende beim Zebra-Poetry-Filmfestival sehen. Er läuft am Samstag um 19.30 Uhr und am Sonntag um 14.30 Uhr. Im Kino der Kulturbrauerei. Schönhauser Allee, B-Prenzlauer Berg. Wir sind auch da. Ich seh aus wie sonst, und Peter hat Cachette im Gesicht.
komm bitte, wenn ich geh. Ich nehme gleich doppelt Abschied: Von meinem Programm „Nur wenn ich lache“, erstens. Es wird mir ein Fest des Rausches und der Wehmut. Zugleich verabschiede ich mich auch vom Theater O-TonArt, meinen Berliner Lieblingsbrettern, die mir eine liebe Weile die komische Welt bedeuteten. Einmal noch also schmieg ich mich mit bester Absicht an die geliebte Bühne. Derniere heißt ja: Man hat den Zeitpunkt schwarz auf weiß, wann was den Geist aufgibt. Ein kleiner Tod, nur mit Termin. Komm, Freundin, Freund, wir geben das zusammen auf. Jetzt oder nie, das ist die Wahrheit. Hilf mir beim Winken, ich freue mich wie Bolle und trauere gleich himmelhoch.
Danach dann fahr ich ganz nach unten; da gibt es FKK und mit Martina Brandl. Ich hab noch gar nichts auszuziehen und sehe auf dem Weg noch Freunde,es wird also ein Fest. Dann danach gleich sputen und zurück; denn hier in B gibt es das Zebra Poetry Film Festival. Und da läuft „derunddie“, ein Kurzfilm mit Prolog, den ich wohl sprach, zu einem geometrischen Gedicht von Jandls Ernst. Angemessen wunderlich ist es geworden, das Filmchen fein, wie überhaupt so vieles aus der Produktionsstätte Klötzchenkino, so heißt sie nun mal, wir haben uns lieb und noch viel vor, auch gemeinsam. Ach, all die schönen Dinge, die da kommen. Ich sag Bescheid, jetzt erst mal das und reichlich, reichlich.
„Nur wenn ich lache“, Derniere am Samstag, dem 30.11., um 19.30 Uhr im Theater O-TonArt, Kulmer Str. 20A, 10783 Berlin, Karten über meine Mailadresse (auch auf der Website vom O-Ton).
FKK – Martina Brandls Fabrik Kabarett Klub. Donnerstag, 05.12.2019, 20. Uhr. Alte Fabrik Mühlhofen, Daisendorfer Str. 4, 88690 Uhldingen-Mühlhofen.
„derunddie“, Samstag, 07.12.19, 19.30 Uhr und Sonntag, 08.12, 14.30 Uhr auf dem Zebra Poetry Film Festival, KulturBrauerei, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Deutschland. Kommt nicht zu spät, es ist ein Kurzfilm.