Freiheit links

Meine katholische Kassenärztin hat angeboten, mir den Masturbationsblocker jetzt schon abzunehmen, wenn ich jeden Tag fünf Rosenkränze und drei Vaterunser bete.

Krempeln

Heute morgen zur Röntgenkontrolle. Stelle fest, dass ich von innen viel besser aussehe als außenrum, vomz Schlankreich gar nicht zu reden. Wollte sowieso einiges umkrempeln – warum nicht mich, zumindest probeweise? Hier aus meinem Knöchelverzeichnis 1,1:

Fenster zum Hof

Weiter arbeitsunfähig. Habe die Nachbarschaft gebeten, an den Fenstern Sehenswertes darzustellen. Resonanz bis jetzt enttäuschend.

Jubel, Jubel, freu, freu!

Die Kombination Krankgeschrieben+Internetausfall lässt mich wieder einmal in die gute, alte Ren&Stimpy-Show hineinschauen. DVD-Binge, seit Tagen. Jubel, Jubel! Freu, freu!

Die rechte Bindung

Mit ein wenig Übung ist einhändig auch das Krawattenbinden – vielleicht nicht in Perfektion, so doch in alltagstauglicher Qualität – leistbar.

Heilung

Die Zeit meiner Heilung nutze ich, um wieder zu mir zu finden – am liebsten angesichts der unbeschreiblichen Schönheit der Natur, beispielsweise des nächtlichen Blutmonds.

Händchen halten

Auch Zahnseide lässt sich nach einiger Übung einhändg benutzen.

Auf dem Bild bin natürlich nicht ich; mir brach schließlich die Linke. Das ist mein Halbbruder, der sich solidarisch die Rechte knickte. Wir sehen uns sonst nur wenig ähnlich: dieselbe Mutter, sein Vater hingegen kein Elf, sondern ein Ork.

Zugewandt abwenden.

Der Nachbar erklärte es mir, als ihm seine blickabgewandte Vorbeihusche doch nicht ohne kurzen Streckenhalt im Vis-à-vis gelang: „Wirste sicher von jedem drauf angesprochen. Was mit deinem Arm passiert ist. Brauchste nicht auch noch von mir, dachte ich mir. Keine Ursache.“

Und das sind auch diese Menschen, eines ihrer Gesichter: Sich aus lauter Zugewandtheit abzuwenden, aus dem richtigen Grund. Es ist sicher ein erhabenes Gefühl, die Fehler der Anderen ausgleichen zu können.

Breaking News

Die Nachricht, dass N. gestorben war, vernebelte mir den Heimweg. Klar sah ich erst wieder, als ich bereits die Treppe heruntergefallen war.

Der Tod ist ein Teil des Lebens. Nebulös bin nur ich. Denk an die Toten und leb aufmerksam weiter.

P.S.
Die augenblicklich komfortabelste Ruheposition für meine lädierte Gliedmaße verstehen Sitznachbarn erschreckend oft als Herausforderung zum Armdrücken.

Am Anfang war der Zettel.

Phillip K. Dick schrieb paranoide Geschichten über fluide Realitäten. Keine seiner Figuren konnte sich je sicher sein, dass ihre Existenz eine authentische war – sie selbst vielleicht nur eine Maschine, die von ihrer eigenen Künstlichkeit nichts weiß, damit sie glaubhaft ist. In anderen Geschichten war der Mensch echt, seine Umwelt hingegen löste sich in ihre Konstruktionsteile auf: Da, wo eben noch der Kiosk stand, lag Momente später nurmehr ein Zettel mit der Aufschrift „Kiosk“.

Daran musste ich irgendwie gerade denken.

Berlin-Schwarzahn

Meine Zahnärztin kann ich wärmstens empfehlen – wenngleich einige Wartende flohen, als sie, leise kichernd, den großen, schwarzen Aua-Zahn zwischen uns ins Zimmer stellte.

Lebenstag.

Heute vor genau einem Jahr starb mein Hundchen. Am Morgen entsorgte ich nun die kleine Gedenkfigur, die doch bloß den Todestag konservierte. Das wird uns nicht gerecht; in mir funkeln die Erinnerungen an unsere gemeinsamen Lebenstage. Da galoppiert und schnobert und bellt es, es trippelt und fiepst hinter der Tür, ich am Schreibtisch, er darunter, schnarchend auf meinem Fuße, seine Gänge auf die Bühne, er hat das Publikum sofort. Die Zeiten, in denen er mich unter der fetten Tante Depri hervorzog. Die Zeiten, in denen er sich von mir helfen ließ. All dieses gemeinsame Leben in seinem präsenten Präteritum. Irgendwann werden die Details blasser und weniger werden, die Zeit wäscht mit sanftem Nieselregen noch alles aus.

Vor 16 Jahren, am 23.11., kam Urby zum mir. Dieser Tag ist unser Feiertag.

Es werde Licht.

Ein High-Tech-House erlebt stete Neuerung. Jüngste Bereicherung (nach dem sich selbst auffüllenden Regenwasser-Indoor-Pool): Wenn ich mein Elektroauto in der Wohnung parke, liegt, verbraucherfreundlich am Eingang platziert, gleich das passende Starkstromkabel bereit. Zusätzlicher Synergieeffekt: Wer nachts drauftritt, leuchtet im Dunkeln. Clever! Hier ist auch gleich eine Langzeitlösung für die fragile Flurbeleuchtung verbaut worden. Schlag für Schlag gestaltet gestaltet hier ein moderner, junger Hausbesitzer (nennen wir ihn „Monsieur 100.000 Volt“) seine Wohnweltvision. Mit wird schon ganz kribbelig: In welch energetische Zukunft wird uns diese innovative Modulbauweise mit offenenen Wasserflächen und sich freiheitlich herumschlängelnden Starkstromkabeln wohl noch bringen?

P.S. Falls Du mir noch etwas zu sagen hast…tu es lieber jetzt.

NOked /Nacknich

Sicher haben wir noch weitere Probleme auf der Welt. Aber das größte ist immerhin behoben: DER DÜNNE MANN VOR DER ZEISS-GROßSTERNWARTE IST ENDLICH NICHT MEHR NACKIG. Danke, Sittenwi…wacht.

La Isla Miethausa

Es gibt ja fantasielose und einfältige Menschen, die an das Wohnen lediglich so profane Wünsche knüpfen wie: Schutz,  Wände & Dach ohne Löcher oder gar „nein, ich will nicht in meinem Wohnzimmer ertrinken“. Diesem muffeligen Spießer*x-tum rufen wir von der Floating Senefeldi frohgemut zu: 

Wir leben den feuchten Traum: Wohnen ganz nah am Wasser! Forget Niagara – enjoy our Regenrinnen-Rostlöcher! Ihr habt doch keinen blassen Schimmel, wie schön es hier ist!

Ein Monarch wo Bescheid hat

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