Rausraus

Meine Aufgaben und Sachen

mag ich lieber draußen machen.

Ob ich kich’re, wurschtle, leide:

nah bei dieser Trauerweide.

Und bei Niederschlag, da wohne

ich unter der Weidenkrone.

Setz Dich ruhig einmal dazu.

Bitte lesen: Einmal. Ruh‘.

Ein tüpisches Gespröch.

Im Park. Ich mit den zwei Hundchen. Ein Busymensch schwitzt kreuzend auf unseren Weg. Unsere Szenerie der Muße inspiriert ihn dann doch zu einem Austausch..

Sind das beides Ihre?
Der kleine. Der große ist zu Gast.
Ist ja sicher sehr zeitintensiv.
Ich verbring meine Zeit mit den beiden. Dauern tut sie genau so lang.
Das ginge bei mir gar nicht.
Muss es ja auch nicht.

Und bei Ihnen geht das.
Der kleinere jammert manchmal über Terminprobleme.
(mit reichlich Schneid in der Stimme) Das ist ja schön, dass Sie sich das so einrichten können.
Nicht immer.

Ende des Gesprächs.

Des Nagers Advokat

Fleiß, Wille und Zähigkeit – mit diesen Attributen kann es auch rattus norvegicus zu einer angesehenen Potsdamer Rechtsanwaltskanzlei bringen.

Eine an dem Schlüssel

Bullshit-Jobs nannte David Graeber bezahlte Tätigkeiten, deren Inhalte und  Zwecke so meschugge, überflüssig oder gar schädlich sind, dass selbst die Menschen, die sie ausüben, in ihnen auch nix anderes sehen als Horntierkaka. Zugleich fühlen sie sich verpflichtet, über dieses Elend zu schweigen, weil ihnen ihr Bullshit-Job mehr oder weniger das Leben finanziert.

Die Museumswächterin nun schützt die Unikate assoziativer  menschlicher Schaffenskraft: Kunst und ihre Exponate in der Ausstellung. Womöglich unterscheidet uns das vor allem vom Tiere – auch wenn ich neulich eine fette französische Bulldogge in einem mit Van-Gogh-Gemälde bedruckten Mäntelchen sah.   

Mittels ihres eigenen Kunstverständnis aber mag es der Museumswächterin so scheinen, als könne ihr menschlicher Auftrag zum Bullshit-Job verkümmern, wenn eben das zu bewachende Kunstwerk vordergründig nur ein Schlüsselbund am Boden ist. Der alberne Bobachter assoziiert mit ihrer krausgezogenen Nase und der schlechten Laune, dass sie womöglich einen olfaktorischen Hauch von Bullshit imaginiert.

Der solidarische Montagsgruß geht heute an „Der duftende Garten – eine Hörzeitschrift für Blinde und Sehbehinderte“

„Der duftende Garten“ ist eine Hörzeitschrift mit fachlichen Tipps und Beiträgen für blinde und sehbehinderte Garten- und Naturfreunde. Pro Jahr erscheinen zwei Ausgaben, die per CD verschickt werden. Und jüngst gab es das erste User-Treffen im Botanischen Blindengarten, Radeberg.

Ein Klick auf das Bild bringt Dich auf die kleine Homepage.

Thomas Vallentin aus der Redaktion kannte und mochte ich bereits vorab. Er machte mir nun die Freude, mein Hörspiel „Gärtnervater“ für die aktuelle „Der duftende Garten“-Ausgabe anzufragen. Hier – zum auditiven Nachblättern – der Ausschnitt mit dem „Gärtnervater“:

Stop making nonsense.

Weil die Firma, bei der ich etwas gekauft habe, ganz dolli dolle gegen Müll ist, lässt sie übrigbleibende Reste zu Schlüsselanhängern umarbeiten. Und sie in zusätzliche Plastiktüten einschweißen. Und aus China einfliegen. Und zusätzliche Schildchen drucken, die mich darüber informieren, dass sie dolli dolle gegen Müll sind. Sonst wär es mir ja womöglich entgangen.

Nature cruelle

Bis eben noch, da war „Gefahr“ das Wort auf Seite Eins vom Schmuddelblatt am Zeitungskiosk. Dann ging man trotzdem raus, trotz aller Warnung, in die wildgewordene Natur.

Die war bloß vis-a-vis recht übersichtlich, inmitten von Zementbetonasphalt rechtwinklig eingehegt, Ziergartenzäunchen drumherum, manchmal sogar nur Flatterband, privatinitiativ gezogen, herinnen meist ein ein schlankes Bäumchen, das keinen Parkplatz kostet, und nebenan noch drei- bis viereinhalb gepflanzte Kräuter und Blüten, sogar mit Namensschildchen mancherorts, als wäre es ein Kennenlern-Gesprächskreis.

Und eigentlich steht auf den Schildchen: Hier wache ich (der Mensch, der sie beschriftete)! Und wenn Du Deinen dicken Mops hier kacken lässt, dann schieß ich raus aus meinem Ladenlokal und frag Dich aber doppelt laut als notwendig, ob Du denn die Natur nicht schützen magst und gerade jetzt, wo wir doch Klima haben und auch Krieg!

Der Mops röchelt im Hintergrund, das Tütchen mit handwarmem Scheiß hängt zum Transport an Deiner Hand. Die Sonne scheint,  reicht ob der engen Häuserschlucht aber nicht ganz zur Schutznatur herunter. Dazu weht ein warmes Windchen, dass Großer Ehrenpreis und Weiße Lichtnelke mit ihren Köpfchen nicken, nicken, nicken.

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