Heute morgen zur Röntgenkontrolle. Stelle fest, dass ich von innen viel besser aussehe als außenrum, vomz Schlankreich gar nicht zu reden. Wollte sowieso einiges umkrempeln – warum nicht mich, zumindest probeweise? Hier aus meinem Knöchelverzeichnis 1,1:

Auch Zahnseide lässt sich nach einiger Übung einhändg benutzen.

Auf dem Bild bin natürlich nicht ich; mir brach schließlich die Linke. Das ist mein Halbbruder, der sich solidarisch die Rechte knickte. Wir sehen uns sonst nur wenig ähnlich: dieselbe Mutter, sein Vater hingegen kein Elf, sondern ein Ork.

Der Nachbar erklärte es mir, als ihm seine blickabgewandte Vorbeihusche doch nicht ohne kurzen Streckenhalt im Vis-à-vis gelang: „Wirste sicher von jedem drauf angesprochen. Was mit deinem Arm passiert ist. Brauchste nicht auch noch von mir, dachte ich mir. Keine Ursache.“

Und das sind auch diese Menschen, eines ihrer Gesichter: Sich aus lauter Zugewandtheit abzuwenden, aus dem richtigen Grund. Es ist sicher ein erhabenes Gefühl, die Fehler der Anderen ausgleichen zu können.

Die Nachricht, dass N. gestorben war, vernebelte mir den Heimweg. Klar sah ich erst wieder, als ich bereits die Treppe heruntergefallen war.

Der Tod ist ein Teil des Lebens. Nebulös bin nur ich. Denk an die Toten und leb aufmerksam weiter.

P.S.
Die augenblicklich komfortabelste Ruheposition für meine lädierte Gliedmaße verstehen Sitznachbarn erschreckend oft als Herausforderung zum Armdrücken.